Seite wählen

2. Kohlfahrt der Schulten Kämper am 09. April 2005

Bericht von Andreas Eilers
Fotos von Andreas Eilers


Es muss an der sonnigen Wesensart unserer verehrten Königin Heike I nebst ihrem ansehnlichen Prinz-Gemahl Andreas I liegen, dass die zweite Kohlfahrt der Schulten Kämper bei herrlichstem, ja königlichem Frühlingswetter und natürlich bei bester Laune aller Beteiligten begangen werden konnte.

Das Schulten Kamp Team

Das Schulten Kamp Team

Den ganzen Winter musste das gemeine Bosselvolk und das Königspaar warten, um endlich wieder die Kugel durch Holsterhausens beschauliche Bauenschaft rollen zu können. Eine Zeit der Vorfreude, die in dem stürmischen, ja überschwänglichen und tatendurstigen Erwarten eines heißen Wettkampfes direkt in die nervenzerreißende Wahl der Mannschaften überging. Die Aufteilung des gemeinen Volkes per Los in zwei Mannschaften, den „Kohls“ und „Pinkel“, ließ Emotionen hervorbrechen, die direkt mit harten aber bewährten Drogen gemäßigt werden mussten. Natürlich schrie das Volk nach mehr, nach hartem aber fairem Wettkampf, nach dramatischen Szenen am Straßenrand, nach Jubel und Schadenfreude und natürlich nach Schötts mit Belohnung. So bedurfte es nur noch einer kurzen Einführung in die zugegeben höchst komplizierten Regeln dieses Sportes der Ostfriesen (den Liebhabern der schnörkeligen Regelformulierungen) und schon konnte es losgehen.

Team Kohl

Eva Nogaj, Thomas Lefarth, Barbara Mertes, Barbara Tucklemuck (Name von der Red. geändert), Susanne Eilers, Henning Mertes, Hubrt Nies, Jörg Tucklemuck (Name von der Red. geändert), Leslie Nogaj

Team Pinkel

Elke Lefarth, Stefan Vasilisin, Heike Rumpf, Andreas Eilers, Daniela Nies, Andreas Rumpf, Petra Brückner

Dieser Hund wurde fast Opfer einer Bosselkugel

Kohl gegen Pinkel … und beide zusammen gegen wassergefüllte Gräben, Scharen von Touristen und Schaulustigen, wilden und halbzahmen Bestien mit und ohne Leine und dem allgegenwärtigen Durst der Beteiligten. Kohl startet und im Gegensatz zur ersten Kohlfahrt gibt es nicht direkt den ersten Schött. Im Gegenteil: das gesamte Spiel zeichnete sich dadurch aus, dass beide Mannschaften sich weder in Motivation, noch in Spielwitz, Erfahrungen, Taktik, Kraft und Ausdauer unterschieden.

Die Dame konnte es nicht fassen: Schon am frühen Nachmittag laufen Betrunkene über die Wege…

Der Mockengänger bei der Arbeit

Elke bei der Vorbereitung auf Ihren Wurf

Nach langem Ringen dann der erste Schött für Kohl. Pinkel nimmtïs gelassen hin, das sollïs wert sein, immerhin gibt es endlich was zu trinken. Pinkel wirft noch nie erreichte Weiten, aber Kohl hält mit. Gigantisches wird mit noch Gigantischerem beantwortet. Da muss zuerst ein Not-Schnaps gereicht werden, den die noch amtierende Königin Heike I gerne einschenkt.

Bei solch wunderbaren Würfen muss der sich bereits bei der ersten Kohlfahrt bewährte Mockengänger seines Amtes walten. Der Graben ist tief, das Wasser mockig und so will es das Volk. Etwas Nervenkitzel muss sein. Kurz bevor der Mockengänger Andreas sich fast ganz ausgezogen hat, um in die eisigen Fluten zu steigen, hat Assistent Thomas die wertvolle Kugel gefunden. Im Trüben fischen kann also auch zum Erfolg führen. Und weiter geht es. Aber dann der Ausgleich, Pinkel kann das 1:1 erzielen. Und auch der Punktestand hält sich wieder über lange Zeit.

Thomas wird als Ersatz-Mockengänger angelernt

Die üblichen Zwischenfälle wie angeboßelte Kinderbeine, verschreckte Passanten, um ihr Leben bangende Wildtiere und benässte Untertanen werden selbstredend ignoriert. Nur der Sieg zählt – ach ja, und die langsam zur Neige gehenden Aufputsch- und Beruhigungsmittel. Der Entschluss der Wende bringt die Entscheidung. Kurz nach dem Antritt des Rückweges, der natürlich bebosselt wird, kann Kohl einen wenig spektakulären aber eben entscheidenden Schött erzielen. Und dabei soll es dann bleiben. Mit einem Stand von 2:1 siegt Kohl. Mit hängenden Pinkelköpfen und grinsenden Kohlgesichtern, aber was noch trauriger ist, mit leeren Flaschen, wird der Restheimweg angetreten.

Aber beim gemeinsamen Kohlessen ist natürlich aller Neid vergessen und es wird wie gewohnt bis spät in die Nacht gefeiert. Uns als hätten es viele geahnt, mindestens aber alle gehofft, das Los bescherte uns eine neue liebreizende Königin nebst mockenerfahrenen Prinzgemahl: Es sind Elke die Erste und Thomas der Liebliche.

Elke, die stolze Königin bei der Krönung

Jetzt ist erst mal eine Stärkung angesagt: Das Kohlessen

Die Schulten Kämper feiern begeistert ihre neue Königin

Ein Hoch auf das neue Königspaar!!! … Das haben dann doch einige Untertanen so wörtlich genommen, dass sie den Rest der Nacht geistig wohl nicht mehr so wirklich anwesend waren. Aber schön war es und wir freuen uns sehr auf die nächste Kohlfahrt im Herbst 2005.

Ausgelassene Stimmung bei der Feier nach der Kohlfahrt